Großmütter
Roman
Transit 2025
Dieses 126 Seiten starke Büchlein hat es in doppelter Weise in sich: Zwei Großmütter, lebend in der Schweiz, blicken auf ihr Leben zurück.
Die eine ist sehr ärmlich aufgewachsen. Sie hat als Bäuerin stets hart gearbeitet und gleichzeitig unentwegt Kinder bekommen.
Die andere, eine ausgesprochene Schönheit, hat zur Schmach ihres wohlhabenden Gatten „nur“ Töchter geboren. Sie ist vor drei Jahren aus Kamerun eingewandert.
Ihre Erinnerungen erfolgen abwechselnd in kurzen Textpassagen, welche auch an der Schriftfarbe schwarz bzw. altrosa erkennbar sind. Es handelt sich nicht um ein Gespräch. Der gemeinsame Nenner ist die Gewalt des Ehemannes. Die knallharte, durchgehende Brutalität im Leben der beiden Frauen ist drastisch spürbar.
Doch: Was der einen ein paar Tabletten sind, ist der anderen ein Fluch.
Durch die Schlichtheit und Verknappung ihrer Sprache meißelt Melara Mvogdobo die Härte der Demütigungen, aber auch Intensität und Kompromisslosigkeit der Wandlung, die die beiden Frauen zulassen, heraus.